Martinusleuchten begeistert

Der Ökumenische Arbeitskreis lud ein, gemeinsam das Martinsleuchten an der Martinus-Schule in der Altstadt zu besuchen. Sie verwandelt sich jedes Jahr zu Sankt Martin in ein großes leuchtendes Bilderbuch. In 50 Fensterbildern ist das Leben des Heiligen Martin zu sehen. Alle Bilder wurden gemalt von Schülern und Lehrern der Schule.

Zwölf Gäste folgten dieser Einladung und wurden Felix Taufenbach empfangen. Der ehemalige Schulleiter erläuterte zunächst die Edelstahl-Skulptur des Heiligen Sankt Martin in der Fürstenbergerhofstraße vor dem Schulgrundstück. Gestaltet wurde die lebensgroße Statue von Albert Sous, Goldschmied und Metallbildhauer aus Würselen bei Aachen. Der damalige Mainzer Kardinal Karl Lehmann hatte sie anlässlich des 1600. Todestags von Martin von Tours in Auftrag gegeben.

Anschließend versammelten sich die Gäste auf dem Schulhof der katholischen Grund- und Realschule plus in Trägerschaft des Bistums Mainz, die auch Kindern anderer christlicher Konfessionen offensteht. Von dort aus hat man den besten Blick auf die zahlreichen bunt gestalteten und von innen beleuchteten Fenster.

Felix Taufenbach erläuterte anschaulich die Entstehung der Fensterbilder, die Tücken beim Auf- und Abbau und der Lagerung der Kunstwerke, die mit einem ersten Bild einer Schülerin begannen, die an einer Klassenfahrt nicht teilnehmen konnte und stattdessen ein Bild vom Schulpatron malte. Die Spende von Plexiglasscheiben als Malunterlage machte es später möglich, die einzelnen Motive relativ gefahrlos ein- und auszubauen und zu lagern. Sukzessive vergrößerte sich der Bestand an Bildern bis auf den heutigen Fundus. Und so erstrahlen jedes Jahr rund um den Martinstag die hell erleuchteten Fenster der Martinus-Schule wie eine riesige Martinslaterne im Bistum Mainz.

Da die Gäste des Ökumenischen Arbeitskreises Zeit mitgebracht hatten, konnten sie Fenster für Fenster in Ruhe betrachten und immer wieder neue Kleinigkeiten entdecken. Der siebenarmige Leuchter, Adam und Eva knieend im Paradies, die historische Altstadt mit dem Holzturm seien hier beispielhaft genannt. Dazu wunderschöne Mandalas, die schon in den siebziger und achtziger Jahren modern waren. Und natürlich die Lebensstationen des Martin von Tours, die insbesondere im Eingangsfoyer wunderbar dargestellt sind.

Abschließend berichtete Felix Taufenbach von großen beleuchteten Modellen, die beim jährlichen Martinsumzug mit durch die Stadt getragen werden. Alte Universität, Dom, Martinus-Schule und andere wichtige Gebäude aus Mainz wurden in unzähligen Stunden im Werkunterricht hergestellt und werden auch dieses Jahr wieder Jung und Alt erfreuen, die am Wegesrand den Umzug mitverfolgen. Dieser findet am Freitag, 12. November, statt. Er startet um 18 Uhr an der Martinus-Schule und endet auf dem Liebfrauenplatz.

Wer die Fensterbilder auf eigene Faust betrachten möchte, hat noch bis zum 14. November 2021 von 18 bis 21 Uhr Gelegenheit dazu.

(Text: Annette Meschkat, Fotos: Jörg-Michael und Annette Meschkat)