Jahresbeginn ökumenisch gefeiert

„Miteinander einem Stern folgen, sich mutig auf den Weg machen, sehnsüchtig und voller Vertrauen; all das passt zum Miteinander in der Ökumene. Mit diesen Worten hieß Pfarrerin Sabine Feucht-Münch, die Christen von Hechtsheim – auch im Namen von Pfarrer Tobias Geeb – zu der traditionellen ökumenischen Feier des Jahresbeginns willkommen. Auch an die Sternsingerkinder der Pfarrei St. Pankratius, die an diesem 6. Januar, dem „Fest der Erscheinung des Herrn“ in das Evangelische Gemeindezentrum gekommen waren, richtete sie herzliche Willkommensgrüße. Von Pfarrer Geeb auf der Gitarre begleitet, wünschten die in prächtige Gewänder gekleideten Könige aus dem Morgenland ihrerseits allen ein „Gesegnetes Neues Jahr“.

Pfarrer Geeb brachte in seiner Ansprache das Thema „Generationengerechtigkeit“ in Zusammenhang mit dem Dreikönigsfest, durch das jenes „große Wort“ wichtige Impulse erhalten könne. Es gehe hier „um den Weg aufeinander zu“, um den Zusammenhalt der Generationen im gegenseitigen Tragen und Ertragen. „Generationen können zusammen viel bewegen, allein und lose geht das nicht.“ erklärte Geeb. Wo Familien zusammenstehen, werde das deutlich. Leider aber stünden die Generationen immer losgelöster voneinander und es sei immer schwieriger, die Generationen zusammenzuhalten. In dieser Situation seien Bewegung ebenso wie das Tragen und Ertragen und das Beugen der Knie angesagt und nicht Zementierung oder Stillstand von Beziehungen. Für ein solches Verhalten könnten die Sterndeuter aus dem Orient wichtige Impulsgeber sein. Pfarrer Geeb wörtlich: „Wir gehen nicht gerne in die Knie, aber ist es nicht gerade das, was wir tun, wenn wir lieben?“ Der Gottesdienst schloss mit dem Segen, den die Pfarrerin und der Pfarrer den Gläubigen gemeinsam spendeten. Mit festlicher Musik von Kantor Wolfgang Betz an der Orgel schloss die ökumenische Feier in dem bis auf den letzten Platz besetzten Kirchenraum. Der Erlös der Kollekte sowie der Verkauf eines Kalenders, dessen Monatsblätter ausschließlich Hechtsheimer Motive zieren, kommt dem ökumenischen Projekt „Ankommen in Hechtsheim“ zugute, das geflüchtete Menschen unterstützt, die in Hechtsheim heimisch geworden sind.

Bei dem anschließenden Empfang wünschten die Pfarrerin und die Vorsitzende des Ökumenischen Arbeitskreises Hechtsheim, Annette Meschkat, allen Mitgliedern der Kirchengemeinden „ein gutes neues Jahr“. Die Arbeitskreis-Vorsitzende erinnerte an die vielen Aktionen, mit denen der 1986 gegründete Zusammenschluss das kirchliche Leben in Hechtsheim bereichert. Sie wies beispielhaft auf die vielen Gesprächsabende hin, auf die gemeinsamen Wochenenden und Ausflüge, aber auch auf die gemeinsame Pfingstkomplet, aus deren Anlass in 2018 die von Christen beider Gemeinden vor über 16 Jahren geschriebene Hechtsheimer Bibel in einer Prozession von St. Pankratius in das Evangelische Gemeindezentrum getragen worden war. Aus ihr las Brigitte Zander bei dem Gottesdienst zum Jahresbeginn das Tagesevangelium vor. Auch für 2019 sind wieder zahlreiche ökumenische Veranstaltungen geplant, über die der Arbeitskreis zu gegebener Zeit informieren wird.

Text: Dr. Alfons Waschbüsch