Geistliches Leben geht weiter

In den evangelischen Kirchen in Mainz werden wegen der Corona-Pandemie bis auf Weiteres keine Gottesdienste mehr gefeiert. Nun ermutigen die Kirchengemeinden von Zuhause aus zu beten.

Mainz. Nach den gemeinsamen Leitlinien von Bund und Ländern zum Kampf gegen die Corona-Epidemie vom Montagabend sind Zusammenkünfte in Kirchen verboten. Zahlreiche Kirchengemeinden hatten um des Gemeinwohls willen auch schon zuvor auf Gottesdienste verzichtet. Derzeit geht die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) davon aus, dass das Verbot auch über Ostern gelten wird.

Auch Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Bestattungen betroffen

Auch Taufen, Konfirmationen und Trauungen in Gottesdiensten können zurzeit nicht stattfinden. Allerdings sind in besonderen Situationen Taufen auch im häuslichen Rahmen möglich.

In Mainz sind auch die Trauerhallen geschlossen. Trauergottesdienste können an der Grabstätte selbst stattfinden. Gleichzeitig hat die Stadt Mainz die Zahl der Trauergäste pro Trauerfeier/Bestattung auf zehn begrenzt.

„Wir sind uns alle bewusst, dass dies ein Verzicht ist, der wehtut“, erklärt Dekan Andreas Klodt. „Der Verzicht ist allerdings unumgänglich und trägt zum Schutz der Gesellschaft insgesamt bei. Wir leben unsere christliche Verbundenheit, indem wir Abstand halten!“

Seelsorge und geistliches Leben in Mainz geht trotz Corona weiter

„Die Zuwendung zum Menschen gehört zu den Grundanliegen des christlichen Glaubens. Wer Beistand und Seelsorge sucht, wird ihn nach wie vor bei der Gemeindepfarrerin oder dem Gemeindepfarrer finden!“, betont Klodt. Auch die Begleitung Sterbender werde es nach wie vor geben. Viele Gemeinden bieten einen Hilfs- und Einkaufsdienst für ältere und gefährdete Mitbürger an.

Zudem wird nach anderen Formen gesucht, um einander beizustehen und Kraft aus der Botschaft des Evangeliums zu schöpfen. „Wir laden ein, von Zuhause aus an Gottesdiensten und Andachten teilzunehmen, die im Rundfunk, Fernsehen und auch im Internet übertragen werden beziehungsweise auf Abruf zur Verfügung stehen“, erklärt Klodt.  Neben den etablierten Formaten der Öffentlich-Rechtlichen in Funk und Fernsehen haben einige Mainzer Kirchengemeinden Wege der virtuellen Kommunikation gefunden.

  • Dekan Andreas Klodt wird wöchentlich eine kurze Andacht auf der Homepage mainz-evangelisch.de und auf der Facebook-Seite des Evangelischen Dekanats veröffentlichen.
  • Die Christuskirche ist täglich von 11 – 17 Uhr (freitags 12 – 17 Uhr) zum Gebet und zur Einzelandacht geöffnet.
  • Die Evangelische Philippus-Gemeinde Mainz-Bretzenheim und die Evangelische Auferstehungsgemeinde bieten ihre Gottesdienste zum Mitfeiern online an. Wer möchte, kann sich sonntags um 10 Uhr unter philippus-mainz.de oder www.auferstehungsgemeinde.de live dazu schalten.
  • Auf der Homepage der Evangelischen Emmausgemeinde unter emmausgemeinde-mainz.ekhn.de und der Evangelischen Maria-Magdalena-Gemeinde Drais-Lerchenberg www.ev-gemeinde-drais-lerchenberg.ekhn.de finden Sie jeden Sonntag einen Impuls, ein Lied und Gebet, um zu Hause eine Andacht zu gestalten. Wer möchte, bekommt diese auch auf Anfrage nach Hause geschickt.
  • In den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden läuten überall da, wo dies bisher schon geschah, die Glocken weiterhin zu bestimmten Zeiten (morgens, mittags und abends) und laden so zum gemeinsamen Gebet ein.

Weitere Anregungen wird es vor allem für die Gestaltung der Karwoche und der Osterfeiertage geben.

Die aktuellsten Infos und Handlungsempfehlungen der Evangelischen Kirche zur Coronakrise: www.ekhn.de.